Auf den ersten Blick ist es gar nicht so einfach, sich in einer Millionenstadt wie London zurecht zu finden. Auf den zweiten und genaueren Blick ist es jedoch gar nicht so schwer, wenn man erst einmal die Anreisemöglichkeiten für London geklärt hat und vorher schaut, wie man am besten in die britische Hauptstadt gelangt und dort von A nach B kommt. Deshalb sind dir hier alle notwendigen Informationen zur Anreise und Weiterreise nach und von London zusammengetragen sowie alle Informationen zum ÖPNV in London selbst. Damit bekommst du auch die U-Bahn in London, die Busse der britischen Hauptstadt und die Docklands Light Railway von London gut gemeistert.
Internationale Airlines fliegen fünf verschiedene Flughäfen für London an: Heathrow, Gatwick, Stansted, Luton und London City.
Weitere Informationen zu den Flughäfen rund um London und zu den Transfermöglichkeiten vom Flughafen ins Stadtzentrum von London findest du bei den England Notes in dem separaten Beitrag Flüge nach England buchen. Dort findest du Tipps und Ratschläge zur Flugbuchung an sich, aber auch Informationen und alle nützlichen Links zu den großen Flughafen in und um London.
An allen Flughäfen gibt es Autovermietungen. Es empfiehlt sich nicht, London mit dem Auto zu erkunden, denn Parkplätze sind selten und teuer. Deshalb ist es besser, in der britischen Hauptstadt die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen, die ein flächendeckendes sehr gut ausgebautes Netz bieten.
Weitere Informationen zu Autovermietungen findest du bei den England Notes in dem separaten Beitrag mit dem Mietauto durch England reisen. Außerdem gibt es bei den England Notes einen Beitrag über das Autofahren in England, darüber was man beachten muss. Dort findest du viele nützliche Tipps zum Linksverkehr in England und zu den Verkehrsregeln, beispielsweise zum Kreisverkehr.
Wichtigstes und eindeutig das unkomplizierteste Transportmittel ist natürlich die U-Bahn, von den Londonern Tube genannt. Die U-Bahn fährt i. d. R. alle 2 bis 3 Minuten, von 5:30 Uhr morgens bis 0:30 Uhr nachts. Danach fahren auf bestimmten Routen Nachtbusse, der Nightbus, mit einem „N“ gekennzeichnet. Allerdings sind diese vor allem an Wochenenden, wenn alle Nachtschwärmer unterwegs sind, oft sehr überfüllt. Wer mit der U-Bahn und Koffern unterwegs ist, sollte bedenken, dass es trotz der langen Rolltreppen recht lange Gänge mit so manchen Stufen gibt.
Neben der U-Bahn verkehrt auf der Strecke zwischen der City of London zu den Docklands, nach Greenwich und zum City Airport die Docklands Light Railway, kurz DLR. Die Züge funktionieren fahrerlos. Auch auf diesen Strecken gelten die U-Bahnkarten, also z. B. Tageskarten oder die Oystercard.
Pläne des Streckennetzes der U-Bahn, die DLR und Overground (S-Bahn-Züge) kannst du dir hier herunterladen:
https://tfl.gov.uk/maps/track?intcmp=40400
Weitere Informationen findest du unter der offiziellen Webseite des öffentlichen Nahverkehrs in London genannt Transport for London: https://tfl.gov.uk/modes/dlr/
Hier kannst du auch die gewünschten Stationen eingeben, es gibt aktuelle Informationen über evtl. geschlossene U-Bahn-Stationen und auch kostenlose U-Bahn-Pläne.
Ansonsten ist das Linien-System aber recht einfach: Jede Haltestelle ist in Northbound und Southbound bzw. Eastbound und Westbound eingeteilt. Die verschiedenen Linien sind sowohl farblich als auch durch Namen gekennzeichnet. So ist z. B. die schwarze Linie die Northern Line, die gelbe Linie die Circle Line und die rote Linie die Central Line. Insgesamt gibt es 14 verschiedene Linien. Das Netz der U-Bahn ist in sechs verschiedene Zonen aufgeteilt. Die Zone 1 umfasst das Zentrum von London, Zone 6 reicht bis weit ins Umland von London, die Greater London Area. An den U-Bahn-Stationen und natürlich auch in den Touristeninformationen gibt es kleine kostenlose Pläne des U-Bahn-Netzes, mit denen man sich recht schnell orientieren kann.
Informationen zum Londoner U-Bahn-Netz und Busnetz einschließlich Informationen zu Fahrkarten, Karten des U-Bahn-Netzes und Verbindungen findest du unter: https://tfl.gov.uk/maps
Achte also immer auf die Endstation, wenn du in die U-Bahn einsteigst, aber auch darauf über welche Strecke die U-Bahn fährt, also Angaben die mit "via" beginnen. Die meisten U-Bahn-Linien fahren lediglich direkt von einem Ende zum anderen. Einige Linien, wie z. B. die Northern Line, teilen sich jedoch unterwegs nochmals. So musst du in nördlicher Richtung, also Northbound, lediglich darauf achten, ob die U-Bahn nach Edgware fährt oder nach High Barnet oder Mill Hill East.
In südlicher Richtung jedoch musst du zusätzlich zur Endstation noch darauf achten, ob die U-Bahn „via Charing Cross“ fährt, falls du auf einer der Haltestellen dieser Teilstrecke aussteigen möchtest. Das ist meistens der Fall, denn auf dieser Teilstrecke liegen die beiden wichtigen Stationen Leicester Square und auch Charing Cross, die Haltestelle für den Trafalgar Square. Beide Stationen liegen direkt im Zentrum und sind der Ausgangspunkt zu vielen Sehenswürdigkeiten. Vom Leicester Square beispielsweise gelangst du nach China Town, nach Soho und läufst von dort in Richtung Piccadilly Circus. Die Strecke der Northern Line, die nicht via Charing Cross führt, fährt stattdessen via Bank.
Wenn du London für ein paar Tage besuchst, empfiehlt sich eine Tageskarte, die für die Zonen 1 bis 6 erhältlich ist und früh morgens nach Ende des Berufsverkehrs verwendet werden kann. Du kannst diese Karte am Automaten oder auch bei der Touristeninformation kaufen.
Anstatt der früher ausschließlich üblichen Einzelfahrkarten und Wochen- oder Monatskarten kannst du seit einigen Jahren mit der Oyster Card ganz bequem die öffentlichen Verkehrsmittel in London nutzen. Damit entfallen also die Fahrkarten, die man früher einmal in die Ticketautomaten an den Barrieren einführen musste, obwohl es Tageskarten und Einzelfahrkarten natürlich auch immer noch gibt. Die Oyster Card ist aber letztendlich preisgünstiger und ganz einfach aufzuladen und zu benutzen. Die Oyster Card steht natürlich auch Touristen zur Verfügung und sie ist, anders als die Tageskarten, den ganzen Tag über gültig.
Es gibt einige Anbieter, unter anderem auch die britische Touristeninformation, die anbietet, die Oyster Card im Voraus zu kaufen und sie sich dann entweder gegen eine Gebühr nach Hause schicken zu lassen oder sie vor Ort nach der Ankunft in London abzuholen. Bei einer Abholung vor Ort musst du aber beachten, dass du erst einmal noch bis zum Abholort auf eigene Kosten fahren musst.
Es gibt aber auch an den meisten Flughäfen direkt Schalter, an denen man die Oyster Card abholen kann. Informationen findest du im Abschnitt Tickets for visitors unter: https://tfl.gov.uk/fares/how-to-pay-and-where-to-buy-tickets-and-oyster/buying-tickets-and-oyster#on-this-page-1
Die weitaus bessere Alternative ist, dir die Oyster Card einfach vor Ort bei deiner Ankunft am Schalter der nächsten U-Bahn-Station oder bei der Touristeninformation selbst zu kaufen. Gerade an den Flughäfen gibt es schließlich Schalter der Touristeninformation oder eben auch die Schalter der U-Bahn, die darauf eingerichtet sind, den Touristen die Funktionsweise der Oyster Card zu erklären, sich auch die nötige Zeit dafür nehmen und erklären, wo man mit welchem Betrag bis wohin fahren kann.
Für die Oyster Card musst du eine einmalige Gebühr von 5,00 GPB (Stand Dez. 2021) zahlen. Zusätzlich lädst du die Karte mit einem Grundbetrag auf. Für jede Fahrt wird dann der Fahrpreis für diese Fahrt abgezogen.
Für die Oyster Card gibt es keine Tageskarten. Stattdessen gibt es eine maximale Gebühr, die du pro Tag zahlst. Wenn du also täglich recht viele Fahrten mit der U-Bahn unternimmst, dann rechnet sich die Oyster Card auf jeden Fall. Denn das bedeutet, dass du beispielsweise für eine einzelne Fahrt in Zone 1 2,40 GBP zahlen musst, die dann von der Oyster Card abgezogen werden. Für eine zweite und dritte Fahrt in Zone 1 an diesem Tag würde wiederum jeweils dieser Betrag vom Guthaben der Oyster Card abgezogen werden. Für eine vierte Fahrt in Zone 1 am gleichen Tag wird dann aber nur noch ein Betrag von 0,20 GBP abgezogen, da der Maximalbetrag pro Tag für Zone 1 nur 7,40 GBP (Stand 2021) beträgt. Jede weitere Fahrt in Zone 1 ist dann bereits vollständig inbegriffen, d. h. es wird kein weiterer Betrag abgebucht. Diese Vorgehensweise wird „daily capping“ genannt.
Wenn du in anderen Zonen als der Zone 1 des Londoner U-Bahn-Netzes unterwegs bist, dann gelten dann natürlich die jeweiligen Maximalbeträge pro Tag für die entsprechende Zone. Eine aktuelle Übersicht zu diesen Preisen findest du unter folgendem Link, indem du dort die gewünschte Zone eingibst:
https://tfl.gov.uk/fares/find-fares/tube-and-rail-fares/caps-and-travelcard-prices
Die Oyster Card gilt auch in den Bussen und auf dem Netz der Dockland Light Railway (DLR), also im gesamten Gebiet, das zu TFL- Transport for London gehört. Der Link dazu ist wie folgt:
https://oyster.tfl.gov.uk/oyster/link/0005.do
Auf dieser Karte kannst du dir anzeigen lassen, wo du eine Oyster Card kaufen kannst:
https://tfl.gov.uk/maps/oyster-ticket-stops
Die Kosten für einzelne Fahrten kannst du unter folgendem Link finden:
https://tfl.gov.uk/fares/find-fares/tube-and-rail-fares/single-fare-finder?intcmp=54716
Die Oyster Card lädst du ganz einfach an den Automaten der U-Bahn-Stationen in London auf.
Das Ganze funktioniert mit fünf einfachen Schritten: Wähle am Automaten „Oyster Card“ aus und halte die Karte an den großen gelben Kreis, der für die Oyster Card steht und der genauso aussieht, wie an den Eingängen und Ausgängen an den Barrieren zur U-Bahn.
1. Nun erscheinen die verschiedenen Geldbeträge auf der Anzeige, mit denen du deine Oyster Card aufladen kannst, also z. B. 5 GBP, 10 GBP, 15 GBP bis 50 GBP. Wähle den Betrag aus, mit dem du deine Oyster Card aufladen möchtest.
2. Zahl den Betrag entweder Bar oder per Kredit- oder Geldkarte.
3. Halte nach der Zahlung nochmals deine Oyster Card an den gelben Kreis für die Oyster Card.
4. Der neue Wert auf deiner Oyster Card einschließlich des aufgeladenen Betrages wird nun auf dem Bildschirm angezeigt. Die Aufladung ist damit abgeschlossen.
Wenn du durch die Barriere gehst wird auf dem kleinen Display auch noch einmal der Wert deiner Oystercard angezeigt. Somit weißt du genau, wann du wieder neu nachladen musst.
Es gibt kein Ablaufdatum, zu dem die Beträge verfallen. Wenn du dir anfangs noch nicht ganz sicher bist, welchen Betrag du benötigen wirst, so lade einfach einen kleineren Betrag, beispielsweise von 15 oder 20 GBP auf die Karte und lade sie dann einfach später wieder neu auf.
Alternativ zur Tube bieten sich natürlich auch die roten Doppelstockbusse an. Die Busse, auf die man auf- und abspringen konnte und an einem Seil, das an der Wand über den Fenstern entlangführte, seinen Haltewunsch signalisierte, gibt es inzwischen nicht mehr. Heute fahren moderne Busse, von denen aus man ebenfalls einen hervorragenden Blick auf die Straßen Londons hat. Allerdings muss man schon allein aufgrund des dichten Londoner Verkehrs mit deutlich mehr Zeit rechnen. Herrscht Stau, dann fährt auch der Bus im Schritttempo. Dafür siehst du natürlich vom Bus wesentlich mehr und siehst, wie eng beieinander die einzelnen Sehenswürdigkeiten doch liegen. Die Karten der U-Bahn gelten in den Bussen ebenfalls; man hält sie einfach hoch, wenn man beim Einsteigen am Fahrer vorbei geht oder man zahlt direkt beim Fahrer für eine Fahrkarte für den Bus.
Weitere Informationen findest du unter der offiziellen Webseite des öffentlichen Nahverkehrs in London genannt Transport for London: https://tfl.gov.uk/modes/dlr/
Hier kannst du auch die gewünschten Stationen eingeben, es gibt aktuelle Informationen über evtl. geschlossene U-Bahn-Stationen und auch kostenlose Karten, also Maps.
Pläne über das Streckennetz der Busse kannst du dir direkt hier herunterladen:
Für Touristen interessant sind natürlich auch die Hop-on-Hop-off-Bustouren. Du kaufst eine Fahrkarte, die einen ganzen Tag gültig ist, die Busse fahren entlang einer festgelegten Route und du kannst an den verschiedenen Haltestellen den Bus verlassen, um dir die Gegend oder Sehenswürdigkeiten anzusehen und später mit dem nächsten Bus einfach weiterzufahren.
Eine gute Übersicht zu den verschiedenen Anbietern und ihren Preisen findest du unter:
Du kannst bei Get Your Guide auch im Voraus bequem ein Ticket für eine Hop-on-Hop-off-Bustour kaufen. Den Voucher zeigst du dann dem Fahrer bei Fahrtantritt. Es gibt verschiedene Optionen mit Tickets, die für 24, 48 oder 72 Stunden gültig sind und es werden 6 verschiedene Busrouten angeboten. Du erhältst für die Fahrt Kopfhörer, über die dir alle Sehenswürdigkeiten wenn gewünscht auch auf Deutsch erklärt werden.
Eine weitere ausgezeichnete Möglichkeit, London zu erkunden, nämlich vom Wasser aus, bietet sich mit den Bootstouren, die auf der Themse entlangfahren.
Zu den Anbietern der Touren zählen Thames Clippers: https://www.thamesclippers.com/.
Sie fahren nicht nur zu den Anlegestellen in London selbst wie Embankment, London Bridge oder Greenwich, sondern bieten auch Fahrten bis nach Hampton Court Palace oder den Royal Botanic Gardens Kew an.
Für alle, die gern auf einem der vielen Kanäle in London mit dem Boot entlangfahren möchten, sind die London Waterbus Company https://www.londonwaterbus.com/ oder Jason’s Trip https://www.jasons.co.uk/ interessant. Beide verkehren auf den Kanälen zwischen Camden Lock und Little Venice bzw. Paddington.
Eine Bootstour auf der Themse kannst du auch bei Get Your Guide online buchen. Diese Bootstour beispielsweise fährt die schöne Strecke von Westminster nach Greenwich. Die Boote legen alle 30 Minuten ab, unterwegs erhältst du Informationen zu den Sehenswürdigkeiten entlang der Themse und schließlich kannst du Greenwich auf eigene Faust erkunden. In Greenwich gibt es mit dem Royal Greenwich Observatorium, dem Null-Meridian und Greenwich selbst mit seinen Museen und dem Greenwich Park viel zu entdecken. So kannst du dort einen zauberhaften Tag verbringen und anschließend mit dem Boot zurück nach London fahren.
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