Die Grafschaft Devon bietet so viele touristische Sehenswürdigkeiten und Attraktionen, dass man direkt ins Schwärmen geraten kann. Der Norden von Devon fasziniert mit einer eher rauen, ungestümen Landschaft. Die Wellen im Bristol Channel, auf dessen anderer Seite Wales in der Ferne auszumachen ist, rauschen bei Wind und Wetter an die Felsen der Küste von Devon. Versteckte Strände laden im Sommer bei schönem Wetter zum Baden ein. Doch vor allem der Süden von Devon gilt als die Urlaubsgegend schlechthin, die nicht umsonst English Riviera genannt wird. Das Wetter ist in diesem Landstrich selbst während der Wintermonate ungemein mild, sodass sogar Palmen an den Straßenrändern gedeihen. Lange weiße Strände, die zu den schönsten im ganzen Land gehören, lassen das Herz aller Badeurlauber und Sonnenanbeter höher schlagen.
Die Grafschaft Devon liegt im östlichen Teil Südenglands und ist eine der größten Grafschaften des Landes. Sie grenzt im Norden an den Bristol Channel, im Süden an den Ärmelkanal, im Osten an die Grafschaft Cornwall und im Westen an die beiden Grafschaften Somerset und Dorset. Hauptstadt bzw. Verwaltungssitz von Devon ist Exeter.
Zu den wichtigsten touristischen Attraktionen Devons zählt der Exmoor Nationalpark, der sich sowohl in die Grafschaft Devon wie auch nach Somerset hinein erstreckt. Über den Exmoor Nationalpark verläuft auch der South West Coast Path. Er ist mit stattlichen 1.014 km der längste Fernwanderweg des Landes und führt über Land’s End an der südlichen Spitze von Cornwall bis nach Poole, das bei Bournemouth in der Grafschaft Dorset liegt. Im südlichen Teil von Devon befindet sich außerdem ein weiterer Nationalpark, nämlich der Dartmoor Nationalpark. Er zählt zu den am längsten bewohnten Gegenden des Landes, was durch zahlreiche archäologische Funde belegt ist. Auch die eindrucksvollen Steinkreise, Steinreihen und Überreste alter Siedlungen zeugen von der langen Geschichte der Gegend.
Devon bietet zahlreiche traumhaft malerische Küstenorte, aber auch größere Städte wie Exeter, das mit einem großen kulturellen Angebot, vielen Museen und einer imposanten Kathedrale aus der Zeit der Normannen lockt. Noch heute kann man auf den Überresten der alten römischen Stadtmauer entlanglaufen. Die größte Stadt in Devon ist das im Süden gelegene Plymouth. Im südlichen Teil der Grafschaft liegen außerdem an der Küste die Region um Torbay und Torquay, inmitten der English Riviera. Dartmouth, ebenfalls im Süden von Devon gelegen, gilt als das absolute Mekka für Segelfreunde. In Torquay befindet sich auch die Kalksteinhöhle Kents Cavern, eine Kalksteinhöhle, in der altsteinzeitliche Spuren menschlichen Lebens gefunden wurden. Die kleine Stadt Totnes ist der ideale Ort für alle, die sich für Esoterik und alternative Lebensweisen, für Nachhaltigkeit und Fairtrade begeistern. Der Ort galt jahrzehntelang als Hippieparadies. Wer jedenfalls Natur, Strand und das Gefühl der Wildnis sucht, der ist in Devon genau richtig.
2006 setzte die UNESCO die Gegend von West Devon und Cornwall mit ihrer Bergbautradition auf die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.
Doch es gibt noch eine weitere UNESCO-Stätte in Devon. Der östliche Teil der Küste von Devon bildet nämlich gemeinsam mit der Küste von Dorset die sogenannte Jurassic Coast und gehört seit 2001 zum UNESCO-Weltnaturerbe. Die Gesteinsschichten der Felsen und Buchten, die permanenter Erosion ausgesetzt sind, geben einen Rückblick der Erdentwicklung über einen Zeitraum von Millionen von Jahren. Ein El-Dorado für alle, die sich gern auf die Suche nach Fossilien begeben, denn nirgends sonst in Großbritannien sind die Chancen so groß, fündig zu werden.
Die vielen noch erhaltenen prähistorischen Stätten in Devon weisen darauf hin, dass die Gegend bereits in der Bronzezeit und in der frühen Steinzeit besiedelt war. Der Name Devon geht auf ein keltisches Volk namens Dumnonii zurück. Sie siedelten bereits in Devon, als die Römer Britannien zu ihrem Weltreich zählten. Während der Römerzeit war Exeter ein Grenzposten ihres Reiches, denn weiter westlich eroberten die Römer das Land nicht.
Die einheimischen Stämme in Devon hielten den ersten Eroberungsversuchen durch die Angelsachsen im 7. Jahrhundert noch stand, wurden jedoch schließlich Teil des angelsächsischen Königreiches Wessex. Wie andere Gebiete der Angelsachsen, so wurde zwischen Mitte des 9. und Anfang des 11. Jahrhundert auch Devon wiederholt Ziel der Plünderungszüge der Wikinger. 1066 setzte Wilhelm der Eroberer den Fuß auf britischen Boden und besetzte mit der Schlacht von Hastings das Land. Zwei Jahre später fiel Devon in die Hände der Normannen. Überall im Land ließen sie Burgen errichten.
Ab dem 12. bis ins 18. Jahrhundert wurde in Devon bereits in den Minen Zinn abgebaut, dann auch Kupfer – wichtige wirtschaftliche Faktoren für die Region. Der Handel mit den Bodenschätzen, aber auch mit Stoffen, lief bis ins 19. Jahrhundert auch über die Häfen in Devon, zu denen neben Exeter, Dartmouth und Plymouth im Süden auch Barnstaple im Norden von Devon zählte. Ab dem 19. Jahrhundert brachten die Minen in Devon jedoch kaum noch Erträge und so wurden sie nach und nach geschlossen. Entsprechend negativ waren die Auswirkungen auf die Wirtschaft der Gegend, aus der ein großer Teil gerade der ehemaligen Minenarbeiter abwanderte.
Die Industrielle Revolution erreichte Devon erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts, also wesentlich später als den Rest des Landes. Wie überall sonst im Land, so brachte sie auch in Devon gesellschaftliche Veränderungen mit sich. Heute sind Landwirtschaft und Fischerei, letzteres gerade in Städten wie Dartmouth, und natürlich der Tourismus die wichtigsten Einnahmequellen für Devon. Wirtschaftliche Zentren sind Exeter und Plymouth, aber auch Newton Abbott und Torbay im Süden sowie Barnstaple im Norden.
Dartmouth
Dartmouth ist eine altehrwürdige Hafenstadt an der Englischen Riviera, heute ein Mekka für Segler und eine Gourmethochburg. Außerdem lockt es mit verwinkelten, hübschen Gassen und Straßen und einer Burg, die über die Einfahrt zum Land wacht.
Ilfracombe
Direkt an der Küste im Norden von Devon liegt Ilfracombe. Es ist eine malerische Gegend, die ganz anders als der Süden Devons ist. Die steilen Klippen, an denen sich bei Wind die Wellen des Meeres mit Getöse brechen, lassen eine etwas rauere, aber gleichzeitig romantische Gegend vor dem Auge erstehen. Es ist ein Bild, das in Erinnerung bleibt, wenn man mit dem Auto dicht am Abhang die Küste im Sonnenschein entlang fährt oder auf einem der vielen Wanderwege den Blick über die Gegend schweifen lässt.
Exeter
Die Hauptstadt von Devon, Exeter, blickt auf eine spannende zweitausendjährige Geschichte zurück, der man bei einem Rundgang durch die Stadt auf Schritt und Tritt begegnet. Dazu kommt ihre Lage in einer überaus interessanten Gegend: Einerseits an der Flussmündung des Exe in den Ärmelkanal hinein, mit vielen kleinen am Rande gelegenen Ortschaften und andererseits gerade mal einen Katzensprung von der English Riviera entfernt.
Torquay
Palmen am Strand in England? Exotische Pflanzen? Ein warmes mildes Klima, das eher an einen Urlaub am Mittelmeer denken lässt? Ja, es gibt eine Gegend in Südengland, genaugenommen in der Grafschaft Devon, in der es all dies gibt und die dadurch schon lange den Beinamen „Englische Riviera“ erhalten hat. Und die Stadt Torquay liegt genau dort!
Totnes
Der kleine bezaubernde Ort Totnes gilt weithin als eine ehemalige Hochburg der Hippiezeit und ist bis heute Alternativszene. Entlang der Straßen der Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern aus der Zeit der Tudors drängen sich neben kleinen Kunsthandwerkläden Bioläden, kleine Restaurants und Cafés, die auch schon mal ausschließlich vegetarische oder vegane Kost anbieten, Studios und Praxen für Rückführungen, Yoga und vieles mehr, die das Herz eines jeden Esoterikers höher schlagen lassen.
WIDCOMBE-IN-THE-MOOR UND DER DARTMOOR NATIONALPARK
Der Dartmoor Nationalpark gehört zu den beliebtesten Nationalparks des Landes. Er ist gleichzeitig wohl auch die bekannteste Moorlandschaft Großbritanniens und steht für eine atemberaubende Weite, für Wälder, Hügel, Felsen, Schluchten und Wasserfälle, gigantische Granitfelsen und Steinreihen.
AGATHA CHRISTIES GREENWAY HOUSE AND GARDEN
Bei einer Reise durch den südlichen Teil Devons und vor allem Torqays sollte man auf jeden Fall einen Besuch in Greenway mit auf die Reiseroute setzen. Greenway ist das einstige Sommerdomizil von Agatha Christie und ihrer Familie. Die berühmte Kriminalautorin wurde in Torquay als Agatha Miller geboren und wuchs hier auf. So kann man in Torquay selbst auf ihre Spuren gehen. Sie ließ sowohl Miss Marple als auch Hercule Poirot immer wieder nach Devon und die Gegend um Torquay reisen, um hier Verbrechen aufzuklären. Greenway selbst wurde Ort des Romans „Dead Mans Folly“, bei dem das Bootshaus Ort des ersten Verbrechens wurde.
LYNTON UND LYNMOUTH IM EXMOOR NATIONALPARK
Im Norden von Devon, direkt an der Küste, befindet sich das zauberhafte Lynton, das jedes Jahr zahlreiche Touristen anzieht. Es liegt direkt im Exmoor Nationalpark, ganz in der Nähe von Ilfracombe. Eigentlich ist Lynton ein Doppelort, der eingeteilt ist in den Hauptort Lynton, der sich 150 Meter oberhalb auf dem Felsen befindet und in Lynmouth, das wiederum direkt unten am Meer liegt.
Clovelly
Clovelly, ein Ort, der in Privatbesitz ist, ist ein Fischerdorf, das aussieht, als ob es direkt aus dem 18. Jahrhundert entsprungen ist. Kleine niedliche Fischerhäuschen reihen sich entlang der kopfsteingepflasterten Straßen, die wiederum steil hinab bis hinunter zum kleinen Hafen des Ortes fallen.
Exe Estuary
Das Exe Estuary ist ein Marschlandgebiet in der Nähe von Exeter, das ein Refugium für Zehntausende Vögel bietet, die es gerade im Winter aufgrund des milden Klimas in das Marschland zieht. Genau genommen sind es drei verschiedene Gebiete, durch die sich Wanderwege ziehen: Exminster Marshes, Powderham Marshes und Bowling Green Marsh.
Powderham Castle
Powderham Castle ist ein Schloss in der Nähe von Dawlish Warren und des Exe Estuary, das eine wichtige Rolle im englischen Bürgerkrieg spielte und heute noch in Familienbesitz ist. Schloss und Garten können besichtigt werden und durch das Schloss gibt es geführte Rundgänge. Die nächstgelegene Bahnstation für alle, die mit dem Zug anreisen, ist Starcross. Von dort aus ist das Schloss einen dreißigminütigen Spaziergang entfernt.
Powderham Estate, Exeter EX6 8JQ
Kents Cavern
Eine Kalksteinhöhle der Nähe von Torquay, in der altsteinzeitliche Spuren menschlichen Lebens gefunden wurden und die damit die älteste bekannte Höhlenwohnung in ganz Großbritannien ist.
91 Ilsham Rd, Torquay TQ1 2JF,
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Die Grafschaft Devon liegt im Südwesten des Landes. Die beste Reisezeit für diese Region für alle, die es gern etwas wärmer mögen, sind eindeutig die Monate Juni bis September. Während im April und Mai die Durchschnittstemperaturen bei 13 °C bzw. 15 °C liegen, klettern sie im Juni bei 18 °C und in den Monaten darauf bei circa 20 °C. Erst danach sinken sie wieder. Im Herbst und den Wintermonaten sind die Temperaturen herrlich mild. So liegen sie im Durchschnitt im November bei 12 °C, im Dezember bei 10 °C und im Januar und Februar bei herrlichen 9 °C. Wer im Winter also dem kalten Wetter daheim entkommen möchte, der findet in Devon vielleicht kein tropisches Wetter, aber zumindest annehmbare milde Temperaturen vor. Bei den England Notes findest du einen separaten Beitrag über die beste Reisezeit für England.
Inspiration für weitere Reiseziele für deine Reiseplanung für Devon und Südengland findest du unter der Rubrik Reiseplanung in Beiträgen wie den schönsten Küstenorten in Südengland, den schönsten Schlösser und Burgen in England, den schönsten Gärten in England oder den besten Fernwanderwegen in England. Außerdem gibt es in der Rubrik England in Buch und Film Empfehlungen für Reiseberichte über England und auch für Reiseführer für England. In den Beiträgen Unterkünfte für die England-Reise buchen beispielsweise findest du weitere Reisetipps.
Die Great Western Railway (GWR) bietet regelmäßige Verbindungen von London Paddington nach Exeter, Plymouth und anderen Zielen in Devon. Die Fahrt dauert je nach Zielort etwa zwei bis vier Stunden. Ein besonderes Highlight der Strecke ist die Passage entlang der Küste bei Dawlish, die atemberaubende Ausblicke auf das Meer bietet.
Innerhalb von Devon gibt es ein gut ausgebautes Regionalbahnnetz, das viele der charmanten Küstenorte und ländlichen Gegenden erschließt. Linien wie die Riviera Line zwischen Exeter und Paignton oder die Tarka Line nach Barnstaple bieten eine malerische Zugfahrt durch die idyllische Landschaft. Schau auch gern mal im Beitrag Mit dem Zug durch England reisen bei den England Notes vorbei.
Die national operierenden Busunternehmen National Express und Megabus bieten regelmäßige Verbindungen von großen Städten wie London, Birmingham oder Bristol nach Zielen in Devon, darunter Exeter, Plymouth und Torquay. Zwar bist du länger als mit dem Zug unterwegs, jedoch sind auch die Busse komfortabel ausgestattet, oft mit WLAN und Steckdosen. Die Fahrt von London nach Exeter dauert etwa fünf bis sechs Stunden, je nach gewählter Verbindung.
Innerhalb von Devon gibt es ein gut ausgebautes regionales Busnetz, das dir erlaubt, auch abgelegenere Orte und Sehenswürdigkeiten zu erreichen. Betreiber wie Stagecoach South West bieten Verbindungen zu beliebten Zielen wie den Stränden der englischen Riviera, dem Dartmoor Nationalpark oder malerischen Orten wie Totnes und Brixham und Städten wie Torquay. Weitere Informationen findest du im Beitrag Mit dem Bus durch England reisen.
Wenn du mit dem Auto aus Richtung London nach Devon reist, so führt dich die Strecke über die M4 oder M3 und dann geht es weiter auf die A303 oder die M5, je nach deinem eigentlichen Zielort in Devon. Die Fahrzeit beträgt etwa drei bis fünf Stunden. Innerhalb von Devon ist ein Auto besonders praktisch, um abgelegene Küstendörfer, Strände oder den Dartmoor Nationalpark zu erreichen. Die Straßen in der Region sind gut ausgebaut, obwohl einige ländliche Wege schmal und kurvig sein können – ein Teil des authentischen Charmes von Devon! Parkplätze sind in den meisten Städten und touristischen Gebieten verfügbar, jedoch kann es in der Hochsaison voll werden. Noch mehr Informationen findest du im Beitrag darüber, was man beim Autofahren in England beachten sollte, in dem es natürlich auch um den Linksverkehr geht, sowie im Beitrag Mit dem Mietauto durch England reisen.
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